REGINA ZIELEKE
Als Sprachwissenschaftlerin untersuche ich Sprache als komplexes System aus Form, Bedeutung und Kontext. Ich bin begeistert von diesem Forschungsfeld, seinen sonderbaren Diskussionen, von seinen ForscherInnen und von der Vielfalt an Fragen, auf die sonst niemand kommen würde. Es ist großartig, ein Teil davon zu sein, solche Fragen selbst zu stellen und das bereits Erforschte an Studierende weiter zu vermitteln.
ÜBER MICH
Als Postdoc erforsche ich Diskursphänomene an der Semantik-Pragmatik-Schnittstelle. Die einzelnen Abschnitte meines (akademischen) Lebens spielten dabei jeweils eine wichtige Rolle, meine konkreten Forschungsinteressen zu formen:
Informationsstruktur – Wie beeinflussen Kontext, Common Ground und Sprechereinstellungen die Art, wie wir Information vermitteln?
Mein früher Fokus auf Informationsstruktur stammt aus meiner Studienzeit in Lund (Schweden). Dort wurde meine Faszination dafür geweckt, dass verschiedene Sprachen (insbesondere Deutsch und Französisch) sehr unterschiedliche Strategien verwenden, um dieselbe Information zu vermitteln: Während Deutsch Bedeutungsunterschiede mithilfe von Wortstellung manipulieren kann, greift Französisch auf spezifische Konstruktionen wie Spaltsätze zurück. Gleichzeitig weisen französische Spaltsätze ein viel höhere funktionale Vielfalt auf als deren deutsche Gegenstücke.
Kontrast im Diskurs – Was ist der Unterschied zwischen Kontrast mit dagegen und allerdings?
Während meiner Promotion an der Universität zu Köln richtete sich mein Fokus dann auf größere Texteinheiten – Wie werden einzelne Äußerungen zu einem kohärenten Diskurs verknüpft? Insbesondere die Relation Kontrast hat dabei meine Aufmerksamkeit gefesselt. Indem ich unterschiedliche Konnektoren wie dagegen oder trotzdem in ihrer Funktion als Diskursmarker untersucht habe, konnte ich ein Framework von Kontrast auf drei Dimensionen erarbeiten: Kontrast im Diskurs betrifft (i) informationsstrukturelle Parallelität (z.B. dagegen), (ii) konzeptuelle Konflikte (z.B. trotzdem) und (iii) argumentative Divergenzen
(z.B. allerdings).
Diskursmarker – Wie helfen uns linguistische Einheiten wie trotzdem oder verstehst du dabei zu kommunizieren?
Seit Beginn meiner Postdoc-Phase in Tübingen bin ich tiefer in die kognitiven Mechanismen eingetaucht, die in Zusammenhang mit dem Gebrauch von Diskursmarkern auftreten. Insbesondere der Zusammenhang von Kontrast mit trotzdem und „Weltwissen“ und die mit verstehst du vs. siehst du assoziierten kognitiven und argumentativen Prozesse haben dabei mein Interesse geweckt.
AKADEMISCHER WERDEGANG
Aktuell
Oktober 2019 - laufend
WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITERIN, UNIVERSITÄT TÜBINGEN
Forschung zu Diskursmarkern, Generezität und kognitive Prozesse; Mitarbeit am Lehrstuhl von Prof. Dr. Claudia Maienborn am Deutschen Seminar mit 4 Semesterwochenstunden Lehre.
November 2015 - Juni 2019
PROMOTION, UNIVERSITÄT ZU KÖLN
Promotion in Deutscher Philologie (germanistische Linguistik) beim a.r.t.e.s. Graduiertenkolleg der Philosophischen Fakultät Köln. BetreuerInnen: Prof. Dr. Klaus von Heusinger und Prof. apl. Dr. Carla Umbach. Abschlussnote: Magna cum laude (1,0).
April 2017 - September 2019
WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITERIN, UNIVERSITÄT ZU KÖLN
Forschung zu kontrastiven Diskurskonnektoren (Promotion), Mitarbeit am Lehrstuhl von Klaus von Heusinger am Institut für deutsche Sprache und Literatur 1 (IDSL 1) und zwei Semesterwochenstunden Lehre.
September 2016 - Juni 2017
LEKTORIN, UNIVERSITY OF CAMBRIDGE
Lektorin für Deutsch als Fremdsprache (DAF) am Pembroke College mit 8 Supervisionen pro Woche (Bachelorstudierende); Gaststudentin für Semantik und Pragmatik.
FORSCHUNG
LEHRE
Mein Ziel ist es, Studierenden ein allgemeines Verständnis von Sprachwissenschaft und der deutschen Sprache zu vermitteln. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass dies am besten funktioniert, wenn man den Studierenden mit Wertschätzung und als Lernunterstützung gegenüber tritt und sie zu (Sprach)Vergleichen und Wissenstransfer ermutigt.